35 Jahre Berberfrühling - Die DKF feiert in Prag


PRAGUE (Tamurt.info) - Emouvant. C’est le moins que l’on puisse dire de la cérémonie du lever du drapeau Kabyle à Prague, ce soir, à la capitale de la République Tchèque. La rencontre s’est déroulée dans une vaste salle des fêtes de la capitale de ce beau pays.


Des dizaines de Kabyles venus de République Tchèque, de l’Europe de l’Est mais aussi d’Allemagne, de France, de Kabylie et de Suisse pour assister à ce moment historique, en présence de responsables du Mouvement pour l’Autodétermination de la Kabylie (MAK), du Gouvernement Provisoire Kabyle (GPK) et de la fondation FIDEK. Les couleurs Kabyles ont été hissées dans le ciel de Prague dans une ambiance extraordinaire.

Après une minute de silence, une vive émotion s’est répendue dans la salle de manière intense notamment lorsque l’hymne Kabyle a été entonné au lever du drapeau. Des femmes, des hommes et des jeunes émigrés issus de la Kabylie ainsi que des Allemands et des Tchèques sont tous venus en masse assister à ce moment qui va sans doute marquer l’histoire de l’édification de l’Etat Kabyle.

Pour Jakob l’un des organisateurs de cette cérémonie « C’est un devoir pour chaque Kabyle de donner ce qu’il peut pour la cause Kabyle ».

La soirée a été agrémentée par un magnifique gala artistique animé par tout d’abord la plus Kabyle des Allemandes, Uli, qui a magnifiquement interprété 4 chansons en Kabyle ! Ensuite, le public à eu l’immense joie d’accueillir deux ténors de la chanson Kabyle. Il s’agit du célèbre musicien Kabyle Alawa Bahlouli. Un artiste qui a marqué des générations entières qui a tenu à se déplacer jusqu’à la lointaine République Tchèque pour partager des moments agréables avec ses frères Kabyles. Son âge n’a altéré en rien de sa volonté de servir toujours la culture Kabyle. Il n’a rien perdu non plus de sa verve artistique. Avec son timbre de voix unique et inimitable il a bercé l’assistance dans une ambiance de fête et de nostalgie. Il a interprété, entre autre, les meilleures chansons de son ami Matoub Lounès. L’autre chanteur Kabyle qui a émerveillé les présents, est l’infatigable Ali Ideflawen qui n’a pas, lui aussi, caché sa joie d’être invité pour la première fois à chanter à Prague devant une foule composée essentiellement de Kabyles. Barwaguiya, Avrid, et tant d’autres chansons qu’Ali Ideflawen a puisé dans son riche répertoire nous ont rappelé le combat des anciens militants de la cause Amazighe dans les années dures du militantisme, un exemple pour les jeunes militants plus que jamais déterminés à libérer leur terre occupée.

Yacine T

dd


Seit langer Zeit führen die Kabylen einen pazifistischen Kampf für demokratische, sprachliche und kulturelle Rechte – für Menschenrechte - in ihrem "eigenen" Land.
 

Seit langer Zeit führen die Kabylen einen pazifistischen Kampf für demokratische,
sprachliche und kulturelle Rechte – für Menschenrechte - in ihrem "eigenen" Land.

Ein wichtiger Event hierbei ist der sogenannte Berberfrühling, le Printemps Berbère oder Tafsut Imazighen, der zum ersten Mal am 20. April 1980 stattgefunden hatte. Ein weiterer wichtiger Event ist der "schwarze Frühling", der dann in Rahmen der Berberfrühlings mit 132 Toten seinen tragischen Lauf nahm.

Hierzu ein kleiner historischer Abriss:

Es war der 10. März 1980 als sich der Autor Mouloud Mammeri, begleitet von dem Linguisten Salem Chaker auf den Weg von Algier zur Universität in Tizi Ouzou begab, zu einer Konferenz zum Thema „alte berberische Poesie“, welche er leiten sollte. Er wurde aber von der Polizei aufgehalten. Es wurde ihm mitgeteilt, dass die Veranstaltung nicht stattfindet, wegen des Risikos öffentlicher Unruhen. Wer das kabylische Volk der Kabylen in Algerien kennt, der kann sich vorstellen, dass sie sich so etwas kaum verbieten lassen. Also folgte am darauf folgenden Tag eine kleine Demo mit 200 Studenten in Tizi Ouzou. Jenes wollten Sie nicht einfach so hinnehmen. Der Protest wurde größer und ging durch alle Provinzen, bis er schließlich am 7. April 1980 auch Algier erreichte. Danach waren tausende Studenten, die auf der Straße waren und mit der Unterstützung des Volkes forderten sie die Anerkennung der berberischen Sprache Tamazight als eine nationale Sprache und als Amtssprache. Am 20. April erreichte die Unterdrückung ihren Höhepunkt, als Sicherheitskräfte den Campus der Universität in Tizi Ouzou stürmten. Viele Dozenten und von denen besonders diejenigen, die in Frankreich studiert hatten wurden verhaftet - als angebliche Rädelsführer der Studenten. Etwa 150 Studenten wurden verletzt, viele Studentinnen in dieser Nacht vergewaltigt.

Seit 1980 wird dieser Tag jedes Jahr als Berberfrühling von den algerischen Berbern erinnert. Neuerdings haben sich auch die marokkanischen Berber angeschlossen.

Jahre später sollte aber ein noch schwärzeres Kapitel in der Geschichte Algeriens folgen:

Jenes nennen sie den "schwarzen Frühling - le printemps noir".

Am 18. April 2001 kam während der Vorbereitungen zum 21. Jahrestag der 18-jähriger Student Guermah Massinissa in einer Polizeistation ums Leben. Nach diesem „Unfall“ (Vorfall) kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der kabylischen Bevölkerung und der algerischen Sicherheitskräfte. Der Aufruhr sprang auch auf die anderen kabylischen Provinzen, unter ihnen Bejaia, Bouira, Setif and Boumerdes über. Es gab 126 Tote und hunderte Verletzte auf Seiten der Demonstranten und nur einen einzigen auf Seiten der Gendarmen. Die Zahl der Opfer wurde später auf 132 erhöht.

Dieser erschütternde Akt der Willkür von Seiten der algerischen Regierung sitzt tief in den Köpfen der Kabylen und er ist nur ein Grund mehr, auch in den darauf folgenden Jahren zu demonstrieren.

Der Berberfrühling wurde auch in diesem Jahr in vielen Ländern zelebriert, unter anderem in Frankreich, Algerien, Marokko, Tunesien, Libyen, Canada und in Tschechien. Der Verein DKF.e.V. gedenkt dieses historischen Ereignisses mit einer Veranstaltung in Prag.

Am 2. Mai um 17 Uhr in 25216 Nucice, Tyrsova 183 in Tschechien

Der Vizepräsident der Kabylischen Übergangsregierung Lyazid Abid, sowie Razik Zouaoui werden eine Konferenz abhalten und die neugewählte kabylische Flagge in Prag hissen. Danach wird es Live Musik mit dem Mandolinisten Allaoua Balouli und den Sängern Ali Ideflawen und Uli Rohde geben.

Ein guter Couscous steht ebenfalls auf dem Programm.
Eintritt 20 Euro inkl. Couscous Kabyle.

ajunugumanaajunugumana





Yennayer 2965 in Berlin-Spandau


Der Verein Deutsch-Kabylische Freundschaft ließ es krachen in Berlin
Wie es seit einigen Jahren die Tradition so will, hat der Verein DKF - Deutsch-Kabylische Freundschaft e.V. ein rauschendes Yennayerfest veranstaltet. Nach dem Saarland, bei dem der Friedensbuchpeisträger des deutschen Buchhandels Boualem Sansal zugegen war und Prag, mit dem engagierten kabylischen Sänger Ali Amran, war nun unsere Hauptstadt Berlin an der Reihe.


Das masirische Neujahrsfest Yennayer feiert man eigentlich vom 11. auf den 12. Januar und die Masiren feierten in diesem Jahr bereits das Jahr 2965. Da aber in keinem Land Nordafrikas Yennayer ein Feiertag ist, feiern die meisten Masiren das Fest am darauffolgenden Wochenende, wenn Yennayer nicht gerade auf einen Freitag oder Sonnabend fällt.

Beginn war um 17:30 Uhr in Berlin-Spandau.
Ahmed Amrioui, Vizepräsident des Vereines DKF e.V. begrüßte die Gäste und führte charmant durch den Abend.

Danach hat Lyazid Abid, Mitbegründer des Vereines DKF e.V. und Vizepräsident des GPK (Provisorische Übergangsregierung der Kabylei) die Gäste mit den folgenden Worten begrüsst und erinnerte an die Wurzeln des Yennayerfestes:

"Es ist schön, dass Sie da sind. Es freut mich, mit Euch heute Abend das Amazigh Neujahrfest Yennayer 2965 zu feiern. Wir sind Imazighen. Wir sind die Urbevölkerung Nordafrikas. Wir feiern Yennayer seit unser König Schaschnaq ein Jahrhundert vor Jesu Geburt als Pharao inthronisiert wurde. Die Abstammung des Yennayerfestes kommt bereits aus der Antike."

Abid bedauerte die Politik der nordafrikanischen Staaten welche sich als islamo-arabisch bezeichnen und ihre wahren masirische Wurzeln verneinen.

"Yennayer ist eine starkes und besonderes Merkmal unserer Identität. So tief in der Geschichte ist unsere Kultur. Sie ist nicht aus dem Islam entstanden, wie die Regierungen in Algerien, Libyen und Marokko in der Schule und den Medien lehren.

Das Ergebnis dieser politischen Orientierung ist ein Desaster. Dieses Jahr gab es in Algerien, eine Fatwa gegen alle Menschen die Yennayer feiern wollten."

Für ihn die Konsequenz dieser kulturellen Verneinung identisch mit der dramatischen ökonomischen Situation des Landes, welche die Jugend für den radikalen Islamismus anfällig macht.

"Die Regierungen in Nordafrika lehnen die Anerkennung des Yennayer als nationales Fest ab. So schafft man, Terrorismus, obgleich unsere Kultur doch ein Schatz der Menschheit ist. Eine laizistische und friedliche Kultur."

Die beiden Attentäter, welche Charlie Hebdo attackiert hatten, waren ebenfalls Nordafrikaner, aber sie sind komplett von ihrer wahren Kultur entwurzelt, denn sind von der Kultur der Gewalt und dem religiösen Extremismus beeinflusst.

"Ja unsere Kultur ist voller Liebe und Frieden.
Deswegen möchte ich euch mit euch eine Schweigeminute als Gedenken an die Opfer des islamischen Djihads abhalten.
Vielen Dank"

Und so folgten die ca. 200 Gäste der Aufforderung Abids, um der Opfer des Terroranschlages in Paris am 7. Januar dieses Jahres zu gedenken. Nach dem Motto "Ich bin Mustapha, ich bin Charlie, ich bin Kabyle, ich bin Masire und ich bin die Freiheit" war es eine bewegende Schweigeminute.

In jedem Jahr startet der Verein DKF e.V. sein Programm mit einer ernsten Angelegenheit. "Schließlich wollen wir ja nicht noch zur Folklorisierung und somit zur Marginalisierung unseres Volkes beitragen," sagte Abid.

Wie immer gab es einen gediegenen Couscous, den die Vereinsmitglieder in mühseliger Arbeit für die Gäste zubereiteten und dazu noch ein reichliches Kuchenbuffet.

Die Mitglieder waren überwältigt von dem Riesenansturm auf ihr Fest. Gerechnet hatten sie mit 60-70 Gästen, am Ende waren es knapp 100.

Der kabylische Sänger Zayen sorgte für Stimmung und so wurde auch das Yennayer 2965 ein äußerst gelungener Abend. Viele der anwesenden Gäste bedankten sich nochmals im Nachhinein und auch der Sänger Zayen war überwältigt von der großartigen Feier. Es wurde bis um ein Uhr in den Morgen getanzt und sich ausgetauscht.

Einen großen Dank sendet Tamurt.info an die Organisatoren des Vereines DKF e.V., die Unglaubliches zustande gebracht haben. Tanemmirt!

Uli Rohde für Tamurt.info